Nach Naumburg: Schluss mit Schul-Abschiebungen! 22. Mai 2025 Nach dem gescheiterten Abschiebeversuch einer syrischen Familie in Naumburg, bei dem eine Zehnjährige unter Tränen aus dem Unterricht geholt wurde, übt die Landesvorsitzende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Sachsen-Anhalt, Susan Sziborra-Seidlitz, scharfe Kritik an der Asylpolitik von Union und SPD: „Wenn ein Staat seine Macht demonstriert, indem er Kinder aus dem Unterricht holt, dann läuft etwas grundlegend falsch. Kinder in Schulturnhallen von Beamten abführen zu lassen, ist grausam und unmenschlich.“ Sziborra-Seidlitz verweist auf geltende Empfehlungen der GEW und pädagogischer Fachverbände, die Schulabschiebungen als ultima ratio unter strengster Wahrung der Verhältnismäßigkeit einstufen. Das in Naumburg gewählte Vorgehen widerspricht diesem Grundsatz offensichtlich. Sziborra-Seidlitz macht Union und SPD in der Bundesregierung sowie Landesinnenministerin Tamara Zieschang (CDU) für das politische Klima verantwortlich, in dem solche Abschiebungen möglich werden: „Wenn die CDU öffentlich mehr Abschiebungen fordert und die SPD mitzieht, werden Menschenwürde und Kindeswohl zur Nebensache. Frau Zieschang trägt in Sachsen-Anhalt die Verantwortung dafür, dass solche Szenen nicht zur Normalität werden.“ Die Grünen-Politikerin fordert: ein sofortiges Ende von Abschiebungen aus Schulen und Kitas, die Prüfung des Falls durch das Landesverwaltungsamt, und eine Asylpolitik, die Menschlichkeit nicht dem Populismus opfert. „Wir brauchen Schutz statt Showpolitik – und einen Staat, der Kinder schützt, statt sie im Unterricht abführen zu lassen.“